Darüber hinaus wird auch eine detaillierte Bewertung der klimarelevanten Emissionen aus der thermischen Abfallbehandlung angegeben. Diese sind für die Siedlungsabfallverbrennung zwar Brutto in den vergangenen Jahren durch das Deponierungsverbot unbehandelter Abfälle auf gut 9 Millionen Tonnen im Jahr 2018 angestiegen, da aber Thermische Abfallbehandlungsanlagen heute gleichzeitig im großen Stil Wärme und Strom produzieren und fossile Energieträger ersetzen, trage „die Verbrennung von Abfällen zu einer Entlastung bei Treibhausgasemissionen bei“, stellt die Bundesregierung fest. Insgesamt gibt die Bundesregierung die Treibhausgasemissionen aus der Verbrennung von Abfällen mit weit über 20 Mio. Tonnen an.
Auch technisch sind die Thermischen Abfallbehandlungsanlagen in einem guten Zustand. Die Anlagen werden „kontinuierlichen Revisionen unterzogen“ und müssen laufend an die gesetzlichen Anforderungen und damit den Stand der Technik angepasst werden. Dadurch werden Anlagen auch künftig sukzessive modernisiert.
]]>„Thermische und stoffliche Verwertung werden beide auch in Zukunft untrennbar zu einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft dazu gehören“, erklärt ITAD-Geschäftsführer Carsten Spohn. „Wir freuen uns, dass die Bundesregierung das jetzt noch mal so klar benannt hat.“
In der Antwort auf eine Kleine Anfrage der Grünen weist die Bundesregierung „im Zusammenhang mit der gegenwärtigen Corona-Krisensituation darauf hin, dass auch zukünftig eine ausreichende thermische Entsorgungsinfrastruktur vorhanden sein muss“, das gelte auch unabhängig von den Entwicklungen des Recyclings in Deutschland.
Mit Blick auf die von den Grünen vermutete Konkurrenz zwischen Recycling und Verbrennen stellt die Regierung klar, dass die thermischen Kapazitäten in Deutschland ausgelastet sind und dadurch keinen Sog auf recyclingfähige Abfallströme ausüben. Ohnehin seien die Kosten der thermischen Verwertung mit 150 bis 200 Euro je Tonne so hoch, dass es „ein unmittelbares ökonomisches Interesse“ gebe, die „vergleichsweise teure Verbrennung zu Gunsten des günstigeren Recyclings zu meiden“.
Mit Prognosen zum künftigen Abfallaufkommen zur thermischen Behandlung tut sich die Bundesregierung dagegen schwer. Unter anderem durch die Recyclingziele der EU werde in Zukunft zwar mehr Abfall stofflich verwertet – wie sich das mengenmäßig auf die thermische Verwertung in Deutschland auswirke, sei aber nicht absehbar. „Angesichts der zunehmend komplexen Stoffströme in der Kreislaufwirtschaft zeigen auch unsere eigenen Untersuchungen, dass solche Prognosen nur sehr eingeschränkt möglich sind. Die Stoffströme im Einzelnen ändern sich. Aber in der Summe erwartet ITAD langfristig in etwa gleichbleibende Abfallmengen zur thermischen Verwertung in Deutschland“, so Spohn.
Thermische Behandlung ist ´klimapositiv´
Die Bundesregierung gibt in ihrer Antwort eine detaillierte Bewertung der klimarelevanten Emissionen aus der thermischen Abfallbehandlung an. Diese sind zwar Brutto in den vergangenen Jahren durch das Deponierungsverbot unbehandelter Abfälle auf gut 9 Millionen Tonnen im Jahr 2018 angestiegen. Da aber Thermische Abfallbehandlungsanlagen heute gleichzeitig im großen Stil Wärme und Strom produzieren und fossile Energieträger ersetzen, trage „die Verbrennung von Abfällen zu einer Entlastung bei Treibhausgasemissionen bei“, stellt die Bundesregierung fest. Insgesamt gibt die Bundesregierung die Treibhausgasemissionen aus der Verbrennung von Abfällen mit weit über 20 Mio. Tonnen an.
„Wir begrüßen es außerordentlich, dass die Bundesregierung mit diesen Daten eine fundierte Grundlage bietet, auf der wir nun zunehmend sachlich über das Thema Klimaschutz und thermische Abfallbehandlung diskutieren können. Hierbei darf auch die historische Leistung der thermischen Abfallbehandlung zum Klimaschutz durch Sicherstellung des Deponieausstiegs in Deutschland nicht vergessen werden“, so Spohn.
Auch technisch sind die Thermischen Abfallbehandlungsanlagen aus Sicht der Bundesregierung in einem guten Zustand. Der Modernisierungsbedarf werde überschätzt, wenn man allein auf das Durchschnittsalter der Anlagen von 32 Jahren schaue. Die Anlagen würden „kontinuierlichen Revisionen unterzogen“ und müssten laufend an die gesetzlichen Anforderungen und damit den Stand der Technik angepasst werden. Dadurch würden Anlagen auch künftig weiterhin überholt und sukzessive modernisiert.
ITAD e.V. ist die Interessengemeinschaft der Thermischen Abfallbehandlungsanlagen in Deutschland. Über 80 Thermische Abfallbehandlungsanlagen (TAB) mit rund 92 % der bundesdeutschen Behandlungskapazität sind Mitglied der ITAD. Sie verwerten mit fast 7.000 Mitarbeitern rund 24 Mio. Tonnen Siedlungsabfälle und siedlungsabfallstämmige oder -ähnliche Gewerbeabfälle (sowie geringe Mengen weiterer Abfälle wie z.B. hausmüllähnliche gefährliche Abfälle oder Klärschlamm) pro Jahr und gewährleisten somit maßgeblich die Entsorgungssicherheit für Bürger und die Industrie. Der Beitrag zum Klimaschutz beträgt jährlich ca. 6 Mio. t CO2-Äquivalente (2018).
]]>Ursprünglicher Zweck des Anlagenbetriebes ist die schadlose Entsorgung von Abfällen. Eine weitere Aufgabe ist heutzutage die Umwandlung der dabei entstehenden Wärme in nutzbare Energieformen wie Strom, Fernwärme oder Prozessdampf. Die Nuzung des Energieinhaltes der Abfälle spart an anderer Stelle Brennstoffe ein.
Biogen – also erneuerbare Energiequelle im rechtlichen Sinne – sind im Schnitt 50 – 60 % des deutschen Siedlungsabfalls. (Quelle: Klimaschutzpotenziale der Abfallwirtschaft, BMU, UBA, BDE, 2010)
]]>Gelegentlich wird befürchtet, zum Verbrennen von Abfall würde Energie benötigt. Abfall brennt ab einem Heizwert von rund 6.000 kJ/kg selbstgängig, Hausmüll liegt generell weit darüber, so dass zusätzliche Energie generell nicht notwendig ist. Damit wird nicht Energie verschwendet, sondern zusätzliche Energie erzeugt, die zudem noch fossile Energieträger einsparen hilft. Falls einmal nur sehr nasser, nicht genügend heizwertreicher Abfall vorhanden sein sollte, kann gelegentlich eine Zugabe von Brennstoffen erforderlich werden, um die gesetzlich geforderte Mindesttemperatur von 850 °C einzuhalten.
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