Die ressourcenschonende Nutzung von Abfällen im Rahmen einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft wird zu Recht in immer mehr Kreisen, Regionen und Branchen als wichtiges Thema identifiziert. Durch den erhöhten Fokus steigt auch die Zahl der Akteure in der gesellschaftlichen und politischen Diskussion um die Wahl der richtigen Strategien. Dabei erhalten leider oft die emotional positiv belegten, aber weniger sachorientierten und faktenbasierten Argumentationen die höchste Aufmerksamkeit.
Daher möchten wir Ihnen im Folgenden in klaren und sachlichen Kernforderungen unseren Standpunkt sowie unsere Einschätzung zum Ausbau der Kreislaufwirtschaft mitteilen.
Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldungen und hoffen, damit zu einer nachhaltigen und sachgerechten Entwicklung der Kreislaufwirtschaft in Deutschland beitragen zu können.
Thermische Abfallbehandlung stellt die in jedem Kreislauf dringend notwenige Schadstoffsenke dar und bietet langfristige und bezahlbare Entsorgungssicherheit für alle Siedlungsabfälle, die nicht auf andere Art ökologischer und ökonomischer verwertet werden können. Sie ist daher integraler Bestandteil einer nachhaltigen Kreislauf- und Ressourcenwirtschaft. Ein Bekenntnis zu dieser Tatsache ist dringend erforderlich, um sachgerechte Regelungen zur Gestaltung eines sinnvollen Zusammenspiels von stofflicher und energetischer Verwertung zu gestalten.
Fakten: Grafik WtE-Cycle
Die Deponierung von unbehandelten Siedlungs- und Gewerbeabfällen in Europa ist eine unökonomische und unökologische Verschwendung von Ressourcen und eine unnötige Quelle von Umweltbelastungen. Gleiches gilt für Scheinverwertungsmaßnahmen, sowohl innerhalb und außerhalb der EU.
Fakten: Klimaschutz durch Abfallimporte
Recyclingquoten müssen realistische Grundlagen haben und unter Berücksichtigung von ökonomischen, ökologischen und sozialen Gesichtspunkten festgelegt werden. Bei der Lenkung von Stoffströmen darf nicht eine Quote ausschlaggebend sein, sondern das beste Ergebnis für Mensch und Umwelt. Das bedeutet, dass alle Auswirkungen betrachtet werden müssen. Bei der Thermischen Abfallbehandlung wird viel zu oft der nachhaltige Beitrag zum Ressourcenschutz durch ‚thermisches Recycling‘ – also Energierückgewinnung sowie Metallabtrennung aus Schlacken und Bereitstellung von hochwertigen mineralischen Ersatzbaustoffen unter Einbezug der aus der Schlacke separierten Metalle in die Recyclingquoten – vernachlässigt.
Es ist dringend eine sachgerechte Berücksichtigung der Strom- und Wärmeerzeugung aus der thermischen Abfallbehandlung als gleichberechtigte, klimafreundliche Quelle im Erneuerbaren-Energie-Markt erforderlich. Dies betrifft alle Rechtsgebiete vom Abfallrecht über Erzeuger-, Versorger-, Verteiler- und Verbraucherregelungen. Zudem darf nicht vergessen werden, dass die gesamte Wärme und der gesamte Strom eine „Sowieso-Energie“ ist, die bei der notwendigen Entsorgung von Produkten, die ihren Lebenszyklus bereits durchlaufen haben und nicht sinnvoll anderweitig genutzt werden können, zusätzlich anfällt.
Fakten: Nachhaltige Energienutzung
Hierzu ist die Beachtung folgender weiterer wichtiger Punkte erforderlich:
Fakten: Klimaschutz durch Abfallimporte | Abfallwirtschaft nach DESTATIS
An diesen Punkten werden sich aus Sicht unserer Branche die politischen Programme messen lassen müssen.
Die Thermischen Abfallbehandlungsanlagen sind wichtige Akteure der nachhaltigen Entwicklung in Deutschland. ITAD geht daher mit gutem Beispiel voran: Als erster Industrieverband in Deutschland wurde eine Erklärung nach dem Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK) erstellt. Diese DNK-Erklärung macht anhand von 20 Kriterien die Nachhaltigkeitsleistung sichtbar. Der Kriterienkatalog wurde vom Rat für nachhaltige Entwicklung ins Leben gerufen.
Hier finden Sie die aktuelle DNK-Erklärung der ITAD: Berichtsjahr 2021
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