Schulen berichten zur Nachhaltigkeit

Wie Mitglieder der ITAD die Nachhaltigkeit an Schulen fördern – und Kontakte im Umfeld neu schaffen und vertiefen.

Ein gutes Dutzend Schulen haben 2017 mit Unterstützung von Mitgliedsunternehmen des ITAD begonnen, Nachhaltigkeitsberichte für Schulen zu erarbeiten. „Viele Betreiber thermischer Anlagen haben bereits Kooperationen mit Schulen, an die wir anschließen konnten“, erzählt Dr. Martin Hellwig vom Institut für Nachhaltigkeitsbildung (IfN) in Münster. Hellwig führt das Projekt für die ITAD durch und hat zusammen mit Prof. Gerhard de Haan, dem Vorsitzenden des Nationalkomitees „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ und des Instituts Futur an der FU Berlin, den Anstoß dazu gegeben.

Soweit die ITAD-Mitglieder nicht auf vorhandene Kontakte zurückgreifen konnten, wurden Schulen auch über öffentliche Wettbewerbe gesucht und gefunden. Das Ergebnis: überwiegend weiterführende, berufsbildende Schulen in Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt, NRW und vor allem in Bayern nehmen teil. Aber auch eine Grundschule ist dabei. „Am Anfang des Prozesses bildet sich ein Projektteam und untersucht die eigene Einrichtung unter verschiedenen Nachhaltigkeitskriterien“, erläutert Hellwig. Dieses Team besteht in einigen Fällen aus Schulklassen oder AGs mit einer Lehrerin oder einem Lehrer, manchmal aber auch aus Teilen des Lehrer-Kollegiums und der Schulleitung. Mit Hellwigs Unterstützung macht sich das Team mit den Grundlagen der Nachhaltigkeit vertraut und schaut sich die „Dimensionen, Strategien und Prinzipien der nachhaltigen Entwicklung” an. Zu den Prinzipien gehören z. B. Aspekte wie Regionalität, Partizipation oder Transparenz. Untersucht werden ebenso fachliche Zugänge wie Mobilität, Stadtentwicklung oder Fairer Handel. Insgesamt führt Hellwig dazu zwei bis drei Arbeitssitzungen vor Ort durch.

fabio_q.pngAufbauen auf Vorhandenem
„Auf dieser Basis erhalten wir einen Überblick über die bereits existierenden schulischen Nachhaltigkeitszugänge“, so Hellwig weiter. Er sichtet etwa Jahresberichte der Schulen, Homepages und andere Unterlagen wie Flyer und Broschüren. Die schulischen Projektteil-nehmer tragen weitere Puzzlestücke zusammen: Etwa, dass es an einer Schule eine Reparatur-AG gibt, eine Schülerfirma im Bereich Nachhaltige Ernährung oder einen Hausmeister, der zusammen mit Schülern alte Tischgestelle mit neuen Schreibplatten versieht – und so praktische Ressourcenschonung betreibt.

„Oft erkennen die Schulen erst in der gemeinsamen Zusammen-stellung, dass sie tatsächlich schon viele Projekte zur Nachhaltigkeit haben – das motiviert“, freut sich Hellwig. Für die Ziele, die die Schulen sich in ihren Nachhaltigkeitsberichten setzen, legen sie meist diese vorhandenen An-sätze zugrunde. Wichtig: Schulen sollten sich erreichbare Ziele setzen, damit sie am Ende des Projektes Erfolgserlebnisse verbuchen können.

Auf gute Nachbarschaft mit der TAB
Die Laufzeit der Projekte dauert vom ersten Kontakt bis zum Bericht meist sechs, maximal jedoch zwölf Monate. Im Sommer 2018 sollen sämtliche Nachhaltigkeitsberichte vorliegen. Um die Resultate in der ganzen Schule bekannt zu machen und so möglichst auch dauerhaft zu verankern, werden sie oft auf Schulversammlungen vorgestellt. „Unsere Mitglieder schaffen damit in ihrem Umfeld ein Stück Transparenz, und sie bauen gleichzeitig Kontakte zu den berufsbildenden Schulen auf. Das kann auch helfen, spätere Praktika und Ausbildungen anzustoßen“, erklärt ITAD-Geschäftsführer Carsten Spohn. Die ITAD-Unternehmen, die sich 2017 beteiligt haben, erhalten die Förderung des Nachhaltigkeitsberichtes durch Hellwigs IfN zu ermäßigten Konditionen. Den Abschlussbericht wird das IfN der ITAD und dem „Rat für nachhaltige Entwicklung“ im Herbst 2018 übergeben.

aus: ITAD-Jahrbuch 2017.