16. Mitgliederversammlung der ITAD e.V. mit interessanten Vorträgen

Die Interessengemeinschaft der Thermischen Abfall­behandlungs­anlagen in Deutschland e. V. (ITAD) hat am Donnerstag den 20. Juni 2013 zu ihrer 16. Mitgliederversammlung nach Düsseldorf eingeladen.

Der öffentliche Teil begann nach der Begrüßung durch den Vorstandsvorsitzenden Ferdinand Kleppmann mit einem interessanten Vortrag von Ministerialdirektor Dr. jur. Helge Wendenburg, Leiter der Abteilung Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft und Bodenschutz im Ministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit zur aktuellen Situation für die thermische Abfallbehandlung in Deutschland und der für 2014 geplanten Revision der Abfallrahmenrichtlinie. Er betonte den unverändert hohen Stellwert der Müllverbrennung am Ende der Kaskadennutzung im Rahmen der stoffstromspezifischen Abfallbehandlung sowie die Bedeutung von Abfallimporten für Länder ohne ausreichende thermische Behandlungskapazität.

Im Anschluss gab Markus Gleis vom Umweltbundesamt Dessau einen Einblick über die mit der Revision des BVT-Merkblatts Abfallverbrennung verbundenen Arbeiten.

Schließlich wurden drei Forschungsprojekte vorgestellt, die unter Beteiligung der ITAD durchgeführt wurden.

Herr Dr.-Ing. Ulrich Wiegel (ICU-Partner Ingenieure, Berlin) stellte zum Thema Biogut-Sammlung die Frage „Wie viel Wissen verträgt unser Gefühl“, und beleuchtete die ökologischen und ökonomischen Folgen einer Getrennterfassung und stellt dabei insbesondere heraus, dass der überwiegende Teil der vorhandenen Studien die positiven Effekte des Status-quo vernachlässigen.

Im Anschluss präsentierte Prof. Dr.-Ing. Rüdiger Deike (Uni Duisburg) die aktuellen Abtrenngrade und Potenziale von Metallen aus der HMV-Schlacke. Zentrales Ergebnis war, dass die Qualität und die gewinnbare Menge von vorherigen Studien stark unterschätzt wurden.

Schließlich referierte Christoph Lindner (CONSULTIC Marketing & Industrieberatung GmbH) zu Potentialen und Realität des Kunststoffrecyclings in Deutschland und zeigte auch anhand der in Europa erzielten Quoten, dass ein intensives Kunststoffrecycling nur möglich ist, wenn auch ausreichend Kapazitäten zur energetischen Verwertung des entsprechenden Output-Stromes sowie der stark verschmutzten und vermischten kunststoffhaltigen Abfallströme vorhanden sind.

Die Vortragsunterlagen stehen auf itad.de zum Download bereit.

Im internen Teil der Mitgliederversammlung wurde im Anschluss der gesamte Vorstand bestehend aus Ferdinand Kleppmann (1. Vorsitzender des Vorstandes), Gerhard Hansmann (2. Vorsitzender des Vorstandes), Rainer Allmannsdörfer, Rolf Kaufmann, Gerhard Meier, Dr. Martin Mineur und Dirk Remmert wiedergewählt.

Abgeschlossen wurde die Versammlung mit der feierlichen Verleihung der Ehrenmitgliedschaft an Dr.-Ing Dieter O. Reimann, der seit vielen Jahren unermüdlich die ITAD unterstützt und unter anderem die Entwicklung der R1-Formel der Abfallrahmenrichtlinie maßgeblich voran gebracht hat.