ITAD stellt sich gegen grobe Verzerrung der Sachlage durch den bvse

Die Interessengemeinschaft der Thermischen Abfallbehandlungsanlagen in Deutschland (ITAD e.V.) stellt sich entschieden gegen die polemischen Äußerungen des bvse.

bvse hatte in einer Pressemeldung vom 22. Juni den Müllverbrennungsanlagen im Zuge der TASi-Umsetzung seit dem 1. Juni 2005 u.a. Zugangsmanipulation und Preisexplosionen vorgeworfen. Gleichzeitig forderte bvse, den Zugang zu Müllverbrennungsanlagen notfalls politisch zu regulieren.

Zu diesen Äußerungen teilt ITAD mit:

Wenn jetzt Unternehmen von künstlicher Preistreiberei sprechen, so handelt es sich um die Betriebe, die die zwölfjährige Übergangszeit dazu genutzt haben, bis zum letzten Tag (30.05.05) über Scheinverwertung auf Billigdeponien zu gehen.

Wie auch im Bericht des Rates der Umweltsachverständigen der Bundesregierung nachzulesen, waren durch Scheinverwertung und Umgehung der Gesetze die Betreiber der Müllheizkraftwerke gezwungen, mit Billigdeponiepreisen bis zu 15 €/t zu konkurrieren.

Dass diese untragbaren Zustände zum 01.06.2005 enden würden, war seit Jahren klar.

Die Betreiber der thermischen Abfallbehandlungsanlagen in Deutschland haben ständig transparent ihre Kapazitäten offen gelegt. Die thermischen Abfallbehandlungsanlagen in Deutschland hatten:

  • Über Jahre hinweg einen harten und weitgehend illegalen Preiskampf mit Billigdeponien zu führen.
  • Gleichzeitig wurde der Vorwurf erhoben, die Anlagenkapazitäten seien zu groß.
  • Wurde von großen Teilen der Entsorgungswirtschaft immer wieder behauptet, die Verwertungswege seien völlig in Ordnung, während sich nun offensichtlich zeigt, dass Scheinverwertung auf Billigdeponien im größten Umfang stattgefunden hat.

Jahrelang wurden die Preise bei den Müllverbrennungsanlagen von Seiten der Anlieferer gedrückt, weil es angeblich günstigere Verwertungswege in andere Anlagen gäbe, ohne dass diese jemals benannt wurden.

Tatsächlich musste mit Billigdeponien konkurriert werden und das hat niemand besser gewusst, als die, die nun am lautesten schreien.

Wer in dieser Situation die Politik um Hilfe für die Kontrolle des Marktes ruft, bringt damit letztlich nichts anderes zum Ausdruck als sein eigenes jahrelanges Unterlassen bei der Umsetzung gesetzlicher Vorgaben.