FAQ

Gibt es in Deutschland Überkapazitäten oder werden weitere Anlagen geplant und gebaut?

In einigen Regionen gibt es tatsächlich überhöhte Kapazitäten. Dies resultiert u. a. daraus, dass keine übergeordnete Bedarfsplanung erfolgt. Jeder, der eine Anlage plant, die den gesetzlichen Vorgaben entspricht, darf sie auch bauen.

Bezüglich des Abfalls, der verbrannt werden kann, ist die importierte Menge jedoch derzeit kaum größer als die exportierte. Ein übermäßiger Import ist kaum zu befürchten, da die Kosten einer Verbrennung höher sind, als die in anderen Ländern immer noch verbreitete Deponierung.

Mit einem weiteren, deutlichen Ausbau der Kapazitäten ist aber nicht zu rechnen.

Vgl.: Faktenblatt Kapzitäten und Importe

Ist Müllverbrennung gesundheitsschädlich?

Die Immissionsschutzmaßnahmen dienen nicht nur der Umwelt- sondern auch dem Gesundheitsschutz. (Quelle: Stellungnahme der Bundesärztekammer 1993; Titel?) Die Grenzwerte sind als Vorsorgewerte konzipiert, begrenzen sämtliche Emissionen also auf das Maß bei dem jegliche Beeinträchtigung der Gesundheit ausgeschlossen werden kann. Für thermische Abfallbehandlungsanlagen gelten strengere Werte als für alle anderen Industrieanlagen. Sogar für Textilien, die auf der Haut getragen werden, ist eine höhere Schadstoffkonzentration zulässig. Auch der Beitrag zum Feinstaubausstoß hat sich als irrelevant. Im Gegenteil: Thermische Abfallbehandlung ist eine Schadstoffsenke. (vgl.: Müllverbrennung – ein Gefahrenherd? Abschied von der Dioxinschleuder, UBA 2005), sie sorgt für weniger Schadstoffe in der Luft. Die modernen Filtertechniken in Müllverbrennungsanlagen reinigen so effizient, dass die Luft aus den Kaminen sauberer ist als die Luft in der Umgebung. (Emissions of Ultrafine and Nanoparticles from WtE plants, Cernuschi, 2009)

Für thermische Abfallbehandlungsanlagen gelten strengere Werte als für alle anderen Industrieanlagen. Sogar Textilien, die auf der Haut getragen werden dürfen mehr Schadstoffe enthalten.

Sind Müllheizkraftwerke schädlich für unser Klima?

Wie bei jedem Verbrennungsprozess, so werden auch bei der Müllverbrennung Klimagase, vor allem Kohlendioxid ausgestoßen. Allerdings sind im Abfall, vor allem in Haushalten, eine Vielzahl von erneuerbaren Energieträgern enthalten. Sie wirken sich klimaneutral aus. Durch die Nutzung des Dampfes zur Stromerzeugung und als Fernwärme und Prozessdampf werden fossile Brennstoffe und damit CO2eq-Emissionen in Höhe von 5,2 Mio. Tonnen eingespart. (siehe auch: Klimaschutzpotenziale der Abfallwirtschaft, BMU, UBA, BDE, 2010)

Ist Müllverbrennung umweltschädlich?

Leider haftet den thermischen Abfallverwertungsanlagen immer noch das in den 80er Jahren entstandene Image der Dreckschleudern an. Seither hat sich jedoch viel getan. Inzwischen hat sich die Technik soweit entwickelt, dass sich die Emissionen der meisten Anlagen bei einem Bruchteil der als Vorsorgewerte konzipierten Grenzwerte liegen. (vgl.: Müllverbrenung – ein Gefahrenherd. Abschied von der Dioxinschleuder, BMU 2005) Emissionen von Dioxinen und Furanen bewegen sich heutzutage kaum oberhalb der Nachweisgrenze. Kamin und Kachelöfen in Wohnhäusern produzieren 20mal mehr als Müllverbrennungsanlagen.