FAQ

Warum können wir den Müll nicht wie bisher deponieren?

Deponien verbrauchen enorm viel Platz und erfordern aufwendige Nachsorge. Auch nach Abdeckung ist das Gebiet aufgrund der Instabilität kaum nutzbar. Energie- und Ressourcenanteile bleiben ungenutzt. Durch den Faulprozess entsteht Methangas, das 25-mal klimaschädlicher als CO2 ist. Seit Mitte 2005 ist die Deponierung von unbehandeltem Hausmüll daher nicht mehr erlaubt.

Ist Müllverbrennung Energieverschwendung?

Gelegentlich wird befürchtet, zum Verbrennen von Abfall würde Energie benötigt. Abfall brennt ab einem Heizwert von rund 6.000 kJ/kg selbstgängig, Hausmüll liegt generell weit darüber, so dass zusätzliche Energie generell nicht notwendig ist. Damit wird nicht Energie verschwendet, sondern zusätzliche Energie erzeugt, die zudem noch fossile Energieträger einsparen hilft. Falls einmal nur sehr nasser, nicht genügend heizwertreicher Abfall vorhanden sein sollte, kann gelegentlich eine Zugabe von Brennstoffen erforderlich werden, um die gesetzlich geforderte Mindesttemperatur von 850 °C einzuhalten.

Warum wird der Abfall nicht einfach recycelt?

Die stoffliche Verwertung (Recycling) hat Vorrang bei der Behandlung des Abfalls. So sieht es u. a. die Abfall-Rahmenrichtlinie der Europäischen Union vor. Energetisch verwertet bzw. verbrannt werden sollen nur die Anteile, die entweder nicht mehr stofflich verwertbar sind (z. B. weil die Zahl der maximal möglichen Zyklen - etwa bei Papier oder PET-Flaschen - erreicht ist, oder der Schadstoffanteile zu hoch ist) oder diejenigen, deren Aussortierung oder Getrennt-Erfassung ökologisch und ökonomisch nicht mehr zu vertreten ist. In diesen Fällen ist die Gewinnung von Energie und damit die Einsparung von Primärbrennstoffen sinnvoller, als mit zusätzlichem Sortier-, Transport-, und Produktionsaufwand oft nur geringe Mengen von Primärrohstoffen einzusparen. Welche Behandlungsmethode im Einzelfall die effizienteste ist, darüber gibt die Ökobilanz Auskunft, unter Einbeziehung aller Faktoren wie Transportwege, Sortieraufwand, Verfahrenseffizienz und Verwertbarkeit des Ergebnisses.