FAQ

Warum wird der Abfall nicht einfach recycelt?

Die stoffliche Verwertung (Recycling) hat Vorrang bei der Behandlung des Abfalls. So sieht es u. a. die Abfall-Rahmenrichtlinie der Europäischen Union vor. Energetisch verwertet bzw. verbrannt werden sollen nur die Anteile, die entweder nicht mehr stofflich verwertbar sind (z. B. weil die Zahl der maximal möglichen Zyklen - etwa bei Papier oder PET-Flaschen - erreicht ist, oder der Schadstoffanteile zu hoch ist) oder diejenigen, deren Aussortierung oder Getrennt-Erfassung ökologisch und ökonomisch nicht mehr zu vertreten ist. In diesen Fällen ist die Gewinnung von Energie und damit die Einsparung von Primärbrennstoffen sinnvoller, als mit zusätzlichem Sortier-, Transport-, und Produktionsaufwand oft nur geringe Mengen von Primärrohstoffen einzusparen. Welche Behandlungsmethode im Einzelfall die effizienteste ist, darüber gibt die Ökobilanz Auskunft, unter Einbeziehung aller Faktoren wie Transportwege, Sortieraufwand, Verfahrenseffizienz und Verwertbarkeit des Ergebnisses.

Was ist der Unterschied zwischen Müllverbrennung, Abfallverwertung, thermischer Abfallbehandlung und dem Einsatz in Müllheizkraftwerken?

Die thermische Abfallverwertung ist unter vielen Synonymen bekannt. Alle Anlagen nutzen die freigesetzte Energie in bestimmter Form, so dass von einer Verwertung gesprochen werden kann. Der gesetzliche Begriff Verwertung ist jedoch an strengere Voraussetzungen geknüpft, so dass oft auch einfach von thermischer Abfallbehandlung gesprochen wird.

Zur Unterscheidung nach Art der Energiegewinnung finden sich gelegentlich auch die Bezeichnungen MKW (Müllkraftwerk, nur Stromerzeugung), MHW (Müllheizwerk, nur Wärme), MHKH (Müllheizkraftwerk, Strom und Wärme). Müllverbrennungsanlage ist eine allgemein verwendete Bezeichnung.