ITAD beim „Runden Tisch Meeresmüll“

ITAD ist Mitglied, um nationale Maßnahmen gegen Meeresmüll umzusetzen.
fisherman-1242204 Hilde Stockmann Pixabay_min.jpg

Ostsee-Fischer holen neben Makrelen, Heringen und Schollen auch immer wieder in den Netzen hängengebliebenen Müll aus dem Meer. Seit 2019 ist die ITAD Mitglied beim „Runden Tisch Meeresmüll“, um nationale Maßnahmen gegen Meeresmüll zu ko­ordinieren und umzusetzen.

Der Tourismus hat auch seine Schatten­seiten: Der Müll in der Ostsee kommt zu 81 Prozent von Land, also aus Haus­halten und von Touristen. Achtlos weggeworfener Müll und Geisternetze oder Taue aus der Schifffahrt und der Fischerei sind eine große Gefahr für viele Meeresbewohner und Seevögel. Auch das Mikroplastik, also Plastikpar­tikel kleiner als fünf Millimeter, wurden an Strand, Wasseroberfläche, Wasser­säule und im Meeresboden der Ost- und Nordsee nachgewiesen und finden so ihren Weg in die Nahrungskette – bis auf unsere Teller.

ZVO unterstützt „Fishing for Litter“
Seit einigen Jahren arbeitet der Zweck­verband Ostholstein (ZVO) mit dem NABU zusammen. „Fishing for Litter“: Fischer im Einsatz für saubere Meere, heißt die im Jahr 2011 von der NABU ge­gründete Initiative. Die Fischereigenossenschaften auf Fehmarn und in Heiligenhafen auf der Halbinsel Wagrien bekommen vom NABU kostenlos „Big Bags“, also Sammelsäcke, in denen der „gefischte“ Müll gesammelt wird und so nicht wieder im Meer landet. Der ZVO stellt Sammelcontainer für die Fischer an den Anlegestellen bereit und lagert den Müll im eigenen Logistikzent­rum in Neustadt. Der zwischengelagerte Müll wird dann zur Sortierung in das Recyclingzentrum Hörstel gebracht, wo Daten zur Zusammensetzung und zur Belastung der Ostsee gesammelt werden.

Das Ziel der Initiative: Müllquellen iden­tifizieren und Maßnahmen zur Müllredu­zierung ableiten.

Thermische Abfallbehandlung für Meeresschutz
„Der Eintrag von Abfällen durch Ver­wehungen aus legalen und illegalen Ab­fallablagerungen in unsere Ökosysteme ist verboten und bleibt dennoch eine bedeutende Quelle. Dieses Eintrags­risiko besteht bei thermischer Abfallbe­handlung definitiv nicht“, sagt ITAD-Ge­schäftsführer Carsten Spohn. Itad plant jetzt weitere Aktionen mit Interessen­gruppen aus der Ostseefischerei und der Schifffahrt entlang der Küste von Mecklenburg bis Schleswig.

aus: ITAD-Jahrbuch 2019.