ITAD-Modellprojekt „Nachhaltigkeitsberichte für Schulen“

Im Projekt haben sich Hunderte Schüler mit Nachhaltigkeit auseinandergesetzt.

Im ITAD-Modellprojekt „Nachhaltigkeitsberichte für Schulen“ haben sich Hunderte Schüler an ihren Schu­len mit den drei Dimensionen der Nachhaltigkeit aus­einandergesetzt: Ökonomie, Ökologie und Soziales.

In Gemünden wollten die Schüler die „Grenzen des quantitati­ven und Chancen des qualitativen Wachstums“ erkennen und „begreifen, dass sich ökonomische, ökologische und soziale Ent­wicklung gegenseitig bedingen“.

Die „Reparatur-AG“ der Walther-Rathenau-Schule Schweinfurt hat defekte Geräte bei den Eltern eingeworben und auf reparier­bare Fehler untersucht.

Die Schülerfirma Fresh & Fruits-Schülerlounge des Gymnasiums Veitshöchheim hat ein Speisenangebot entworfen, das jugend­liche Kundinnen und Kunden anspricht und überwiegend aus Zu­taten besteht, die unter den Kriterien Regionalität, biologischer Anbau und Fairtrade ausgewählt werden.

Unter dem Motto „Vorhang auf und Spotlight an“ wurde an der Isarnwohld-Schule Gettorf eine Modenschau mit Mode aus Müll entwickelt. „Es wurde entworfen, geschnürt, genäht und aus Alufolie, Draht, Plastiktüten und Fahrradschläuchen usw. ent­standen einzigartige und kreative Bühnenoutfits.“

Und in Weißenfels haben die Schüler den Energie- und Wasser­verbrauch ihrer Lehranstalt unter die Lupe genommen.

nighthawk-shoots-lj-Kjy3S5hE-unsplash-min.jpgITAD-Modellprojekt für mehr Nachhaltigkeit an Schulen

Vom Blick auf den Stromzähler bis zum vegetarischen Koch­buch haben Schüler und Lehrer in vielen Städten in Deutschland auch mit Hilfe von ITAD-Mitgliedern vor Ort ein bisschen mehr Nachhaltigkeit an ihre Schulen gebracht. Dazu hat das Institut für Nachhaltigkeitsbildung das ITAD-Modellprojekt „Nachhaltig­keitsberichte für Schulen“ durchgeführt.

Ziel des Pilotprojekts war es, die Schulen zu stärken und die Rah­menbedingungen zu beleuchten, unter denen eine schulische Nachhaltigkeitsberichterstattung stattfindet.

Neben den Indikatoren, Themen, Projekten und Akteuren wurden dabei auch Fragen des organisatorischen, perso­nellen und finanziellen Aufwandes sowie Möglichkeiten der langfristigen Fortschreibung der Berichte unter­sucht. Gefördert wurde das Modellprojekt von ITAD und ITAD-Mitgliedsunternehmen.

Neun Projektschulen erhalten UNESCO-Auszeichnung

Von den 13 Projektschulen haben sich im Jahr 2019 neun Schulen als „UNESCO Lernort für Nachhaltigkeit“ bewor­ben – und alle die Auszeichnung erhalten. Dabei wurden insbesondere die Nachhaltigkeitsberichte als Zeichen der strukturellen Verankerung der nachhaltigen Entwicklung an den Schulen hervorgehoben. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung und die Deutsche UNESCO-Kommission zeichnen seit 2016 Kommunen, Lernorte und Netzwerke aus, die die Nachhaltigkeitsziele vorbild­lich umsetzen. Damals wurde nur eine Schule als Lernort ausgezeichnet. Mit der Förderung einiger ITAD-Mitglie­der sind bis 2019 neun Schulen dazugekommen.

Als Ergebnis liegen zwölf Nachhaltigkeitsberichte für weiterführende Schulen und eine online verfügbare Nachhaltigkeitsvisitenkarte für eine Grundschule vor (siehe Auflistung). Dort kann man sich nicht nur über die Ziele der Schulprojekte, sondern auch über die Beson­derheiten der einzelnen Ansätze informieren.

Berichte sollen einfacher werden

Die Erstellung der Nachhaltigkeitsberichte geht für Schu­len mit einem großen Aufwand einher – und wäre ohne die finanzielle Unterstützung durch Verbände wie ITAD und fördernde Unternehmen kaum möglich.

Vereinfacht werden könnte die Berichterstattung in der Zukunft durch einen einheitlichen Kriterienkatalog. Zu diesem Zweck erfolgt ein Rückgriff auf den Deutschen Nachhaltigkeitskodex (DNK). Der DNK ermöglicht eine professionelle Nachhaltigkeitsberichterstattung anhand von 20 Kriterien, wie sie auch ITAD und einige Mitglieds­unternehmen nutzen.

Dazu gehören Zuständigkeiten genauso wie eine Be­wertung von Ressourcenschonung, Klimaschutz und nachhaltiger Bewirtschaftung oder Partizipation. Auf der Basis dieses vom Institut für Nachhaltigkeitsbildung und Gerhard de Haan, Professor für Bildungsforschung an der Freien Universität Berlin, entwickelten Kriterienkatalogs ist ein weiteres Modellprojekt ab Herbst 2020 geplant.

aus: ITAD-Jahrbuch 2019.