Mehr Resourcenschonung durch Sekundärbaustoffe

Verbände-Pressemitteilung vom 23.07.2025 | Konsequente Änderungen der Rahmenbedingen werden für ein nachhaltiges Resourcenmanagement von ITAD und acht weiteren Branchenverbänden gefordert.

Mehr Ressourcenschonung durch Sekundärbaustoffe 
Verbände fordern von Bundesregierung geänderte Regelwerke 

  • Sekundärbaustoffe sichern Ressourcen, entlasten das Klima und stärken den Wirtschaftsstandort. 
  • Acht Verbände fordern bessere Rahmenbedingungen für ihren Einsatz. 
  • ITAD kritisiert rechtliche Hürden für die Nutzung mineralischer Reststoffe aus thermischen Abfallbehandlungsanlagen. 

 

Sekundärbaustoffe aus dem Recycling und aus industriellen Produktionsprozessen decken bereits 15 Prozent des jährlichen Bedarfs von rund 650 Millionen Tonnen Baurohstoffen in Deutschland ab. Um dieses Potential weiter zu nutzen und auch in einer transformierten Industriegesellschaft sicherzustellen, fordern acht Branchenverbände in einem Positionspapier an die neuen Bundesministerinen und -minister für Bau, Verkehr, Umwelt und Wirtschaft konsequente Änderungen der Rahmenbedingungen für ein nachhaltiges Ressourcenmanagement. Dazu zählen vor allem die zeitnahe Novellierung der Ersatzbaustoff-Verordnung, die Produktanerkennung für Sekundärbaustoffe, justiziable Formulierungen bei Ausschreibungen der öffentlichen Hand im Kreislaufwirtschaftsgesetz und der Einsatz von Sekundärbaustoffen in Zement und Beton.  

Dr. Bastian Wens, Geschäftsführer der Interessengemeinschaft der Thermischen Abfallbehandlungsanlagen in Deutschland e.V. (ITAD), macht deutlich: „Thermische Abfallbehandlungsanlagen liefern jährlich Millionen Tonnen mineralischen Materials zur Herstellung von Sekundärbaustoffen – doch statt sie als wertvolle Ressourcen zu nutzen, blockieren rechtliche Hürden ihre Verwendung in Bauwerken. Wenn nachhaltiges Bauen im Sinne der Kreislaufwirtschaft gelingen soll, braucht es endlich praxistaugliche Regelungen und die Anerkennung mineralischer Ersatzbaustoffe als Produkte.“ 

Die Unterzeichnenden betonen, dass Sekundärbaustoffe einen wichtigen Beitrag zu Kreislaufwirtschaft, Ressourcenschonung und Klimaschutz leisten. Zudem wird das beschlossene Sondervermögen Infrastruktur zusätzlich zu einer deutlich ansteigenden Nachfrage nach Baurohstoffen führen. Eine sichere und nachhaltige Versorgung durch Sekundärbaustoffe durch gezielte und pragmatische Anpassungen des Regelwerks ist daher unabdingbar. Die Maßnahmen tragen zudem dazu bei, die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandortes Deutschland zu verbessern.  

Das Positionspapier „Nachhaltiges Ressourcenmanagement mit Sekundärbaustoffen. Kernforderungen an die neue Bundesregierung“ haben unterzeichnet der Bundesverband der Deutschen Entsorgungs-, Wasser- und Kreislaufwirtschaft (BDE), der Bundesverband der Deutschen Gießerei-Industrie (BDG), der Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung (bvse), die Bundesvereinigung Mittelständischer Bauunternehmen (BVMB), die Deutsche Gesellschaft für Abfallwirtschaft (DGAW), die Gütegemeinschaft Metallhüttenschlacken (GGMHS), die Interessensgemeinschaft der Aufbereiter und Verwerter von Müllverbrennungsschlacken (IGAM), die Interessensgemeinschaft der Thermischen Abfallbehandlungsanlagen in Deutschland (ITAD) sowie das FEhS – Institut für Baustoff-Forschung.  

Das Positionspapier finden Sie hier sowie im Anhang. 

 

Hintergrundinformationen: 

ITAD e.V. ist die Interessengemeinschaft der Thermischen Abfallbehandlungsanlagen in Deutschland. Über 90 Thermische Abfallbehandlungsanlagen (TAB) mit rund 95 % der bundesdeutschen Behandlungskapazität sind Mitglied. Sie verwerten mit über 7.000 Mitarbeitern jährlich über 25 Mio. Tonnen Abfälle, überwiegend aus Haushalten, Umweltschutzmaßnahmen und Gewerbe. Damit gewährleisten sie maßgeblich die Entsorgungssicherheit für Bürger und Unternehmen im Rahmen der Daseinsvorsorge. Durch die Nutzung der dabei entstehenden Abwärme wird Strom (ca. 10 Mio. MWh) sowie Prozessdampf und Fernwärme (ca. 25 Mio. MWh) genutzt, sodass fossile Energieträger substituiert werden. Mit der Verwertung der Metalle aus den Verbrennungsrückständen wird somit ein relevanter Netto-Beitrag aus den TAB zum Klimaschutz mit mehreren Mio. Tonnen CO2 geleistet. 

 

Interessenvertretung: 

ITAD ist registrierte Interessenvertreterin und wird im Lobbyregister des Bundes unter der Registernummer: R000996 geführt. ITAD betreibt Interessenvertretung auf der Grundlage des „Verhaltenskodex für Interessenvertreterinnen und Interessenvertreter im Rahmen des Lobbyregistergesetzes“. 

 

 

Pressekontakt:     

Annika Belisle 

Referentin PR und Kommunikation 

   

ITAD e.V. 

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